Stadterlebnisweg Enns

🚴Truppe - Fredi K und Gerhard 
Datum - 11.Oktober 2025 13°C
Abfahrt - Samstag 12:30h
Länge - 55 km _Höhenmeter - 470 Hm
Zeit - 3 Std 
Konditionen - 🌑🌑
Können.       - 🌑🌑
Bei frischen 13 Grad und einem Himmel, der in grauen, schwer behängten Wolken lag, brachen Krenn Fredi und ich auf. Richtung Ruhstetten, kurz nach Mittag, eingehüllt in Schichten, rollten wir los, die Schultern locker, die Gedanken noch mittagessend gings hinein in den schon leicht herbstlichen, doch lebendigen Nachmittag. Unser Weg führte nach Greinsberg, wo die Landschaft langsam in ein Herbstgold eintauchte. Durch Blindendorf glitten unsere Räder fast geräuschlos und im Derntlgraben schickte sich das Gefälle an, uns hinunter nach St.Georgen zu tragen. Eine leichte Brise ließ die bunten Blätter tanzen, als wollten sie uns die schönen Seiten des Herbstes zeigen.
Basilika St Laurenz
Basilika St Laurenz
Kaum Verkehr, dafür eine wunderbare Gemächlichkeit, während Abwinden an uns vorbei zog und entlang der Donau entfaltete sich der Donau-Radweg wie eine stille, lange Wegerlkarte, die mit bernsteinfarben Laub bedeckt war. Wir näherten uns dem heutigen Ziel, Enns, diese älteste Stadt Österreichs, deren Stadtturm weithin in der Ferne zu winken scheint. Versteckte, schmale Straßen führten uns vorbei am Bahnhof, hinein in den Stadtkern, der sich heute anfühlte, als habe er sich in Ruhe gesetzt. Am Stadt Erlebnisweg standen wir nun vor der Basilika St. Laurenz, deren Mauern Geschichten von Jahrhunderten atmen. Die Strecke war an diesem Samstag erstaunlich verkehrsarm, wir nahmen sie wie eine Einladung an, gemütlich zu radeln, die kleinsten Details zu betrachten.
Frauenturm
Frauenturm
Weiter führte unser Weg zum Frauenturm, eine stille Ecke der Stadt. Dann ging es hinauf, ein wenig bergauf, zu dem wunderschönen Schloss Ennsegg. Im Innenhof dann der Eingang zum Museum 1212 dessen Austellungsräume im Gemäuer des Schlosses eine Heimat fanden. Wir hielten kurz inne, bevor wir uns auf den Stadtplatz zu bewegten, der die Mitte der Stadt beherrscht. Die Gassen wurden enger, uriger und wir rollten hinaus zur Reintalgasse, die uns weiter durch das Geflecht der Altstadt führte. Oberhalb thronten am Georgenberg die Silhouetten des Schlosses, das über der Stadt wacht wie ein stiller Zeuge vergangener Tage.
Schloss Ennsegg
Schloss Ennsegg
Die Enns Brücke rief uns hinüber nach Ennsdorf und auf dem Ennsdorf-Weg folgten wir dem Flusslauf bis zum Wirtschaftspark der wie ausgestorben war, eben eine Wochenend Pause einlegte. Lkw standen wie eiserne Wächter am Rand und der Hafen der Enns ruhte.
Museum 1212
Museum 1212
Der Güterweg führte uns weiter zur Enns-Mündung in die Donau, wo sich das Wasser der beiden Flüsse begegnet. Auf der gegenüberliegenden Seite tauchte Mauthausen auf und auch der Landungsteg der Fähre war sichtbar, als würden er uns für eine nächste Reise einladen. Ein paar Spaziergänger begegneten uns, doch der Herbst war der leise Hauptdarsteller dieses Nachmittags. Durch den herbstlichen Auwald gelangten wir zur Brücke nach Mauthausen und dort nahmen wir den Weg zum Heindlkai wo wir uns eine kurze, wohltuende Kaffee-Pause gönnten.
Stadtturm
Stadtturm
Durchatmen, den Blick übers Wasser schweifen lassen, dann weiter entlang des Radwegs nach Albern und schließlich nach Hart. Fredi hob noch die Hand zum Gruß an den weitschichtigen Verwandten, den Vizebürgermeister von Mauthausen. Auf Wiesenwegen gelangten wir nun nach Poneggen und die Sonnenstrahlen kämpften sich durch die Wolkendecke und verwandelten die Luft in einen Moment warmer, wohltuender Klarheit. Die Holzgasse führte uns weiter nach Hartl und von dort über das Aistbergthal, bis wir nach 55 Kilometern und 470 Metern Höhenmeter schließlich wieder zuhause ankamen.
Altes Schützenhaus
Altes Schützenhaus
Und so endet unser Kapitel dieses lässigen Herbsttages, zwei Räder, zwei Freunde, eine Stadtkarte aus Blättern und Erinnerungen. Vielleicht lag heute darin die eigentliche Reise, nicht nur der Ort, sondern das langsame, genügsame Einatmen der Jahreszeit, das uns leise daran erinnert, wie viel Geschichte sich in einer einzigen Radtour verstecken kann.
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