Salaburg in Stadt Haag

🚴Truppe - Fredi K, Sepp, Gerhard
Datum - 21.September 2025 ☀️ 27°C🕙
Abfahrt - Sonntag 09:00h
Länge - 90 km _Höhenmeter - 1030 Hm
Zeit - 4,5 Std🍽️ 🍻 - Wirt zKrottendorf
Konditionen - 🌑🌑🌑
Können - 🌑🌑
Am letzten warmen Sommertag brachen Sepp, Fredi und ich früh auf, genau um neun, als die Sonne schon kräftig am Himmel stand. Wir rollten los von Greinsberg über Kollnerberg, hinunter in den Wienergraben, wo der Tag sich zu einem grauen Schleier verdichtete. Die Luft war klar, doch der Nebel zog träge seine feinen Fäden durchs Licht. In Mauthausen angekommen, hüllte uns der Nebel ein wie ein altes, weiches Tuch. Es war nicht kalt, aber der Tau setzte sich an Haare und Metall, hinterließ kleine Perlen am Fahrradrahmen. Es ging durch den Markt Mauthausen und folgten dann den Brücken über die Donau und dem Unterwasserkanal. Entlang der Donau begleitet unseren Tritt ein flaches Rauschen, während das Wasser des breiten Stromes ruhig dahin floss. Wir rollten durch St. Pantaleon, ein beschaulicher Ort, der in meiner Erinnerung kleiner schien, sich jetzt aber viel größer gab. Beim Gasthaus Winklehner ging es vorbei und nach Erla zog es uns sanft bergauf, das Fahrtempo verlangsamte sich und in der wunderbaren Ruhe vernahmen wir das Knistern unter unseren Räder. Nach dem Sperberteich bog der Weg ein in versteckte Pfade, die uns zum beschaulichen Schloss Erla führten. Von dort schlängelte sich unsere Tour nun durch Altenhofen, wo die Sonne endlich die Nebelschicht zerschnitt und behagliche Wärme in die Luft legte.

Der höchste Punkt von St. Valentin-397m- das Has’n Jaga Marterl, ist unser nächstes Ziel. Unterhalb erhob sich die Stadt, von Sonnenstrahlen verwöhnt, während wir uns durch hohes Gras kämpften, durch feuchten Boden, bis zur kleinen Lichtung. Wanderer begegneten uns dort oben, und die Lichtung ließ den Zeilen des Gedichtes von Angrüner Sinn ergeben
-so vergisst ganz, wo'st bist
und all's, was di druckt,
is af oanmel vaschwund'n,
hat da Wald all's vaschluckt.

Weiter führte uns der Weg nun über die Moststraße, selten von Verkehr unterbrochen, nur hier und da kreuzte ein Auto unseren Weg. Kleine, schmale Wegerl zogen sich durch Felder, vorbei an emsigen Landwirten, die ihre Maisernte vorantrugen. Volle Äpfel- und Birnbäume standen wie Wachposten am Rand des Weges, während wir uns der Stadt Haag näherten, die sich mit sanfter Gelassenheit hinter den Hügeln auftat.

Auf verwinkelten Straßen erreichten wir den Stadtplatz. Es war still in der Stadt, kaum Verkehr, während sich hinterm Hügel die Parkplätze des Tierparks mit unzähligen Autos füllten. Wir aber steuerten auf das prächtige Schloss Salaberg zu, einem Privatbesitz, das bei größeren Gruppen besichtigt werden könnte. Ein Büffel am Rande des nahen Tierparks hob den Blick, als wir an ihm vorbei radelten, hinaus zum Wirt zKrottendorf, wo wir uns im herrlichen Gastgarten stärkten, köstlich und preiswert zugleich.

Unser Weg führte uns nun zum Ennstal, über kleine, schmale Straßen ohne Eile. Der ruhige Ort Ernsthofen empfing uns und in Kronstorf ging's kurz steil aufwärts. Sepp und Fredi traten fester in die Pedale, während mich der Hang irgendwie festhielt. Die Landschaft ändert sich jetzt ein wenig, wir ließen die wunderschöne Hügellandschaft hinter uns und radelten auf kleinen Straßen, jetzt oberhalb der Enns, durch Schieferegg und Hiesendorf, vorbei an stattlichen Bauernhäusern, die still ihre Geschichte erzählten. Von weitem stach schon der Ennser Stadtturm heraus, Enns lag in Sichtweite und im Nu radelten wir schon hindurch, begegneten erneut Radlern, die uns wie alte Bekannte grüßten, und folgten dem Enns Kai hinaus in die Donau-Auen.

Die Fähre bringt uns von der Enghagener Uferseite zurück nach Mauthausen wo wir uns noch ein erfrischendes Eis gönnten. Dann ging es wieder hinauf nach Ried. Sepp zeigte uns versteckte Wegerl durch Ried, über Grünau und Wachsreith nach Hause. Es war eine wunderschöne Runde im hügeligen Mostviertel, schmale, verkehrsarme Wege, ein Tag, der dem Sommer seine letzte, leuchtende Note gab.
90 Kilometer, 1030 Höhenmeter und wir spülten sie herunter, ohne größere Anstrengung, getragen von wunderbarer Gesellschaft. Sepp, Fredi, vielen Dank, dass ihr mich begleitet habt.

