Lebensmatrix

🚴Truppe - Fredi K, Manfred und Gerhard 

Um 10 Uhr brechen Fredi, Manfred und ich auf. Heute Mitten im Oktober ruft uns bei wunderbaren Sonnenschein der Geopunktkreis bei Penzendorf. Warm eingepackt lassen wir unsere Räder hinunter nach Aist laufen und die Gespräche beginnen lachend, während wir hinauf zum Kranzlgarten gleiten. Der Wiesenweg führt uns hinein in ein kurzes Waldstück und bald erreichen wir Burbach und Greisingberg. Wir klettern hoch nach Pregartsdorf, der Duft frisch gemähten Grases liegt hier in der Luft, süß, erdig und einladend, als würde die Jahreszeit schon jetzt ihre goldenen Pinselstriche über alles legen. Wir rollen weiter nach Hainberg und biegen beim Bauernhaus hinunter nach Mahrersdorf. Der schmale Wiesenweg entlang des Waldes des Bogenparcours ist trocken, das Laub dampft unter unseren Rädern, als würde der Herbst selbst uns begleiten. Wir queren nun die Feldaist und strampeln weiter hinauf in das nette kleine Mahrersdorf. Ein Steinblos Bauernhof strahlt wie ein leuchtendes Highlight dort am Rand des lieblichen Ortes.

Vorbei an der Mostschänke Grüner rollen wir am steilen Güterweg hinauf in das Bauerndorf Penzendorf. Von dort oben genießen wir eine wunderbare Aussicht ins Alpenvorland, dort drüber ragt die Kirchturmspitze von Allerheiligen heraus, Wartberg liegt am Hügel vor uns und am Horizont schmiegt sich ein schmales Nebelband ans Blau des Himmels. Aus dem Nebel ragen die Berge der Alpen hervor, besonders die Haube des Traunsteins fängt unser Blick ein. Wir radeln weiter zur Akademie Zaunreiter und erreichen unser heutiges Tourziel, den Geokreispunkt- Lebensmatrix. Wir betrachten die kreisrund angebrachten Steine und die eingemeißelten Symbole.

Wir ziehen weiter entlang des Waldes am Feldweg in Richtung Dingdorf. Im Tal unten erstrahlt Kefermarkt im sanften Mittaglicht, während die Wälder der Hügel rundherum in Herbstfarben schimmern. Von rauchigem Braun bis zu strahlendem Gold leuchtet das Laub in einer wunderbaren Melodie der Blätter. Die Luft schmeckt nach feuchter Erde, Laub und föhnigen Herbstwind, es ist ein Fest der Farben, das sich in jeder Faser der Landschaft widerspiegelt.

Parallel zu seiner Friedensarbeit (Marko Pogačnik ist UNESCO Artist for Peace 2016 – 2018) in Friedenswerkstätten an diversen europäischen Orten erntwickelte Marko ein Konzept zu einer „Lebenswerkstatt“, welches im Frühling 2016 in der Zaunreiter-Akademie mit einer Gruppe ausgearbeitet wurde. Die unmittelbare Bedrohung der Lebensreiche von ihren unmanifestierten bis zu den materiellen Ebenen war der Anlass dazu. 

Nach einer kurzen Abfahrt fahren wir am Lärchenweg oberhalb des Ortes hinunter zum Ortsplatz von Neumarkt, kehren beim OxnWirt ein und genießen das Angebot der Wildwoche. Die Sonne strahlt weiter wunderbar vom Himmel, während sich weiche Grautöne in den Wolkenfeldern am Horizont spiegeln. Wir radeln nun bei Matzelsdorf hinüber nach Schienersdorf. Flugzeuge ziehen Kondensstreifen in den Himmel und neben uns tummelt sich ein kleines Rehrudel im Feld. Drei Tiere queren vor uns die Straße und mit anmutigen Sprüngen nehmen sie die steile Wiese hinauf in den nahen Wald. Der Rest der Tiere streckt ihre Hälse aus dem Feld und wartet geduldig, bis wir endlich die Straße räumen. Dann geht es durch Schmidsberg hinab, eine schnelle Abfahrt und im G'Veichterwald radeln wir ein kurzes Stück im Schatten. Wir passieren Hagenberg und gelangen am Radweg nach Wartberg. Die Hirsche im Rotwildgehäge von Schloss Haus beobachten uns, während wir durch den wunderbaren Park radeln. Noch das Stück Richtung Gaisbach und wir beenden unsere Abschluss-Tour 2025 mit einem Abschluss Getränk bei Ingrid und Gerhard.

Es hat sich erneut gelohnt, bei den herbstlichen Impressionen entfaltet sich eine Farbenpracht, die Herz und Auge erfüllt. Der Herbst zeigte sich heute in sattem Rot, warmem Gold, leichten Kupfer und zartem Bernstein auf einer lebendigen Leinwand des Mühlviertes. Eine Ausfahrt, die uns mit ihren vielen Farbstimmungen unvergesslich bleibt.