Johannes Brunnen und Kugelmühle


Am Hennberg beschlossen wir eine neue Route auf einem schottrigen Waldweg zu nehmen. Alfred, der heute öfter ohne Unterstützung fuhr, strampelte sich tapfer mit ungebrochenen Willen den Anstieg hinauf. Überall um uns herum herrschte das lebendige Treiben der Bauern, große Maschinen, die die Heuernte vorbereiteten, das ländliche Treiben in seiner schönsten Form. Der Weg führte uns zum Zell Hof, weiter auf schmalen, unbefestigten Wegen radelten wir zum Höfnerberg und nun entlang der kleinen Naarn. Hier offenbart sich eine ganz besondere Flusslandschaft, die kleine Naarn schlängelt sich in sanften, langen Kurven durch die Landschaft, flankiert von saftig grünen Wiesen und schattigen Ufersträuchern. Das Wasser glitzerte im Sonnenlicht, während es ruhig dahinfließt, begleitet vom Rascheln der Blätter und dem melodischen Zwitschern der Vögel. Kleine Felsen und moosbedeckte Uferstellen säumen den Fluss und prächtige Farne schmücken das Ufer. Das sanfte Plätschern wirkt so beruhigend und lädt zum Verweilen ein.
Ernst und Sepp waren vorne unterwegs, ihre Räder surrten durch die wunderschöne Flusslandschaft, während wir vereinzelt kleine Häuschen am Ufer passierten. Der Schotterweg stieg nun hinauf zum Ziel unserer Tour, dem Johannes Brunnen und der Engelskapelle, die in einer malerischen Landschaft in der Nähe eines Bauernhauses thronen. Auf unserem Weg begegneten uns vereinzelt Pilger, die freundlich an uns vorbeizogen. Unterhalb eines Hanges stand die Piebacher Kugelmühle, ein beeindruckendes Zeugnis vergangener Zeiten, in der einst Wasserkraft genutzt wurde, um Marmor in Kugeln zu verwandeln. Nach ausgiebiger Besichtigung unserer historischen Entdeckung setzten wir unsere Fahrt entlang der Naarn in Richtung Schönau fort. Wiesen, Wälder und kleine Wege säumten weiterhin unseren Weg, alles in wunderschönen Farben und begleitet vom wunderbaren Heuduft.

In Schönau stärkten wir uns beim Schmalzer, einem Gasthaus, das für seine exzellente Küche bekannt ist. Dann ging es weiter vorbei an der Stoininger Alm hinauf nach Pehersdorf. Fredi K. schien heute besonders gut gelaunt und ließ uns oft sein Hinterrad sehen, während er die Abfahrten mit Schwung meisterte. Max war bei den rasanten Abfahrten wieder in seinem Element während der angenehme Fahrtwind uns umspielte und das Herz höher schlagen ließ. Die Landschaft um uns herum war atemberaubend. In den tiefen Tälern, die sich wie grüne Schlitze durch die hügelige Landschaft ziehen, entfaltet sich eine sagenhafte Mühlviertler Almlandschaft, steile, mit Wald bewachsene Hänge stürzen in die Täler hinab, wo kleine, versteckte Wiesen und Weiden inmitten von satt grünen Wäldern liegen. Überall herrscht das ruhige, ehrliche Leben der Mühlviertler Almwirtschaft. Über einen steiler abfallenden Weg und auf sandigen Boden erreichten wir den Samingerbach von wo es weiter ging auf dem Güterweg Haselbach ins Waldaisttal. Hier radelten wir entlang des plätschernden Flusses, dessen ruhiges Wasser sich in den Tälern und entlang der bewaldeten Hänge in sanften Kurven schlängelt. Die Kombination aus Wasser, Wald und den steilen Berghängen mit ihren dichten Wäldern schafft eine beeindruckende, fast magische Kulisse. Schließlich erreichten wir Reichenstein, um unser Abschlussgetränk zu genießen – ein perfekter Moment, um die Eindrücke Revue passieren zu lassen. Der letzte Abschnitt führte uns noch die letzten Steigungen hinauf nach Thal, wo unsere wunderschöne Tour schließlich zu Ende ging. Mit müden Beinen, aber erfüllt vom Erlebnis und der Schönheit der Natur, kehrten wir heim – dankbar für einen Tag voller Freude, Gemeinschaft und unvergesslicher Eindrücke.
